25.08.2015 / komba gewerkschaft

KiTa-Personal Mangelware

Bild: © Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: © Rainer Sturm / pixelio.de

Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt: Die Qualität der Kinderbetreuung ist in Deutschland zwar insgesamt gestiegen, dennoch fehlen bundesweit Erzieherinnen und Erzieher. Das vorhandene Personal leidet zudem häufig unter Zeitdruck und unter befristeten Arbeitsverhältnissen.

„Die Studie macht abermals deutlich, dass bundeseinheitliche Standards in der Kinderbetreuung dringend erforderlich sind. Die Voraussetzungen für unsere Kinder, aber auch  für die Fachkräfte in diesem Bereich sind noch immer zu unterschiedlich. Die Qualitätsstandards müssen flächendeckend steigen“, fordert Ulrich Silberbach, Bundesvorsitzender der komba gewerkschaft.
 
2014 kamen laut „Ländermonitor frühkindliche Bildung“ auf eine Vollzeitkraft im Durchschnitt 4,4 Krippenkinder in der Ganztagsbetreuung oder 9,5 Kindergartenkinder. Nach Auffassung der Experten sollte eine Erzieherin/ein Erzieher für höchstens drei unter Dreijährige oder 7,5 Kinder ab drei Jahren zuständig sein. Die Fortschritte in den 16 Bundesländern sind unterschiedlich, das regionale Gefälle laut Studie  hoch. Die besten Werte erzielt Baden-Württemberg, Hamburg ist Schlusslicht.

Strukturelle Arbeitsbedingungen: Nachbesserungen erforderlich
Was die Beschäftigten im Erziehungsdienst in diesem Jahr bereits in wochenlangen Streiks anprangerten, untermauert die Studie: Der Verwaltungsaufwand nimmt kontinuierlich zu, demzufolge muss das Personal ein Viertel seiner Zeit für Team- und Elterngespräche, Dokumentation, Evaluation und Fortbildung aufwenden. Besonders unter Druck gerät dabei der große Anteil (rund 41 Prozent) an Teilzeitkräften in diesem Beruf. Hinzu kommt die hohe Anzahl an befristeten Verträgen (rund 40 Prozent) für junge Fachkräfte unter 25 Jahren. „Für den Nachwuchs wird der Beruf keinesfalls attraktiver, wenn die Befristungsquote derart hoch ist. Bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten sind erforderlich. Dazu gehören aus unserer Sicht unter anderem unbefristete Arbeitsverträge“, sagt der komba-Bundesvorsitzende.

Mit Streiks und weiteren Aktionen machten die Erzieherinnen und Erzieher wochenlang auf die gestiegenen Anforderungen in ihrem Beruf  (u.a. Inklusion, frühkindliche Bildung, U3-Betreuung und Förderanspruch von Kindern mit Vollendung des ersten Lebensjahres) aufmerksam. Sie fordern nicht zuletzt mehr Wertschätzung, verbesserte Arbeitsbedingungen und eine Ergänzung sowie Aktualisierung von Berufen und Berufsbezeichnungen. Die Verhandlungen mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände sind gescheitert. Eine Fortsetzung des Arbeitskampfes ist wahrscheinlich. Im Oktober soll erneut verhandelt werden.

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