komba jugend bei CESI-Kongress in Riga

"Fachkräftemangel im Gesundheitswesen erschreckend"

Vom 16. bis 18. Juni 2010 fand in Riga, Lettland, eine Fachtagung der CESI Akademie Europa zum Thema „Mobilität der Arbeitskräfte im Gesundheitswesen innerhalb der Europäischen Union" statt, an der komba jugend Bundesvorsitzender Phillip Albrecht als Vertreter der dbb jugend teilnahm.

Zu den Rednern auf der drei-tägigen Veranstaltung gehörten neben dem frisch ernannten Gesundheitsminister der Republik Lettland und zahlreichen Gewerkschaftsvertretern auch betroffene Ärzte und Krankenschwestern.
Bei vielen Reden, Referaten, Fallstudien und Podiumsdiskussionen konnten die Teilnehmer der Tagung erfahren, wie zum einen die Mobilität der Arbeitskräfte gewährleistet wird und zum anderen die Arbeitgeber mit dem teilweise daraus resultierendem Mangel an Fachkräften umgehen.

„Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen ist auch für die Jugend sehr brisant. Wir alle werden im Laufe unseres Lebens an den verschiedensten Punkten mit dem Gesundheitssystem in Kontakt kommen. Sich frühzeitig mit den Problemen zu beschäftigten ist daher enorm wichtig," so Albrecht.

Der Fachkräftemangel ist auch in anderen Ländern oftmals auf die mangelnde Nachwuchsförderung zurückzuführen. Unattraktive Arbeitsbedingungen, geringe Bezahlung und begrenzte Karrieremöglichkeiten schrecken heute viele Jugendliche von einer Ausbildung im Pflegebereich ab.

Hinzu kommen auch an dieser Stelle wieder die Auswirkungen des demographischen Wandels. Weniger junge Leute müssen in Zukunft mehr ältere Leute pflegen. Das Ansteigen des Personalbedarfs im Bereich des Gesundheitswesens ist somit deutlich abzusehen.

Referenten aus verschiedensten EU-Ländern berichteten schon jetzt von einem harten Konkurrenzkampf zwischen den Ländern und zwischen dem privaten und öffentlichen Sektor. Dass die Herausforderungen künftig steigen werden gilt als sicher.

Albrechts persönliches Fazit: „Die teilweise erschreckenden Zahlen zeigen deutlich auf, dass längst nicht alle Entscheidungsträger die aufkommende Misere durchblickt haben. Man kann nur hoffen, dass auch durch die Arbeit der Gewerkschaften der ein oder andere Blick geschärft wird."